Madison Circle

Verein zur Stärkung
des liberalen Rechtsstaats

Über den Madison Circle

Die staatlichen Reaktionen auf die Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 haben gezeigt, wie brüchig unser liberaler Rechtsstaat ist: Grundrechts­einschränkungen durch die Exekutive nahmen Überhand. Eine Beschränkung durch die Legislative fand eben so wenig statt wie eine effektive Kontrolle durch die Judikative. Auch die „vierte Gewalt“ hat in weiten Teilen versagt.

Selbst wenn mittlerweile manches wieder in der Balance ist, halten wir es für wichtig, Defizite zu benennen, einen kritischen Dialog darüber zu führen und zur Verbesserung der rechts­staatlichen Strukturen beizutragen, und zwar unabhängig vor der Art der Krise.

Dies wollen wir erreichen durch Diskussions­foren, Vortrags­veranstaltungen und die Veröffentlichung einer Schriftenreihe. Dazu möchten wir Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Kultur gewinnen, die sich durch unabhängige Gedanken über die Stärkung des liberalen Rechtsstaats ausgezeichnet haben.

Über unseren Namensgeber

James Madison (1751 – 1836) war von 1809 bis 1817 der 4. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er war außerdem Autor großer Teile der Verfassung der Vereinigten Staaten und entwarf die Bill of Rights. Als eines seiner Zitate ist aus dem Jahre 1785 überliefert:

„It is proper to take alarm at the first experiment on our liberties.
We hold this prudent jealousy to be the first duty of Citizens …“

Madison gilt als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten und war den Ideen der Aufklärung verpflichtet. Diese hatte Immanuel Kant im Jahr 1784 wie folgt definiert:

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“